Rain
form follows flow
Fest, flüssig oder gasförmig, allgegenwärtig und lebenswichtig - Wasser. Es ist die wichtigste Ressource unseres Lebens und buchstäblich in allem. Im Anthropozän ändert sich unser Verhältnis zum Wasser - ob Regen oder Fluss, ob als Trink- oder Abwasser -. Auf Dürren folgt Starkregen, der uns Menschen seine Kraft in bekannten Szenarien und Katastrophen zeigt. Die fragilen wie gleichzeitig robusten Zukünfte bieten utopische und dystopische Perspektiven, in der sich die Kräfte unvereinbarer Welten zu einem gemeinsamen Überleben vereinen könnten – oder eben nicht.
In diesem Entwurfsprojekt werden wir uns mit Regen und den komplexen Wechselwirkungen, mit denen wir konfrontiert sind beschäftigen. Wie gehen Gestalterinnen zukünftig mit Regen um? Wie können wir mit dem was da vom Himmel fällt zusammenarbeiten?
Mit ihren dynamischen und fließenden Eigenschaften hält die Natur nur selten an festen, makellosen oder starren Zuständen fest. Daher werden wir unsere Perspektiven erweitern, die diesem dynamischen Verständnis der Ökosysteme, mit denen wir zusammenleben, Rechnung tragen. Ist das Wort „Management“ in diesem Kontext überhaupt zukunftsfähig, oder erfordert unsere Beziehung zum Regen eine neue Interpretation? Wie gehen wir um mit diesen Herausforderungen und grenzenlosen Möglichkeiten, wie mit der Faszination und den Risiken, den Stärken und Schwächen? Welche sinnstiftenden oder sinnvollen Produkte und Projekte sind gefragt, die im Sinne eines umfassenden Designbegriffs zu diesem Phänomen Relevanz entwickeln können?
Wir werden uns intensiv mit den Notwendigkeiten und mit den Möglichkeiten von Veränderungen auseinanderzusetzen – mit wünschenswerten Wechselwirkungen zwischen den zunehmenden Regenmengen und unseren Umgebungen, mit Transformationen durch gestalterische Eingriffe, die neue Beziehungen zum Regen ermöglichen können – dies, in dem wir experimentelle, spekulative, problemlösende, technische, als auch poetische Entwicklungen von Objekten, Prozessen, Produkten, Verfahren, Szenarien und nicht zuletzt – Kooperationen starten. Denn genau wie der Regen mit seiner Tendenz, sich zu vermischen und verschiedene Zustände einzunehmen, ist auch das Design im Wesentlichen gemischt, plural, ziemlich schwer fassbar und vor allem vital.